Skip to content
This repository has been archived by the owner on Jan 3, 2019. It is now read-only.

Commit

Permalink
more corrections, including @dbrgn's and @The-Compiler's reviews
Browse files Browse the repository at this point in the history
  • Loading branch information
Arian Sanusi committed May 25, 2018
1 parent 62f510e commit a538902
Showing 1 changed file with 22 additions and 23 deletions.
45 changes: 22 additions & 23 deletions content/de/medien/2018-05-25_gsgnein.md
Original file line number Diff line number Diff line change
@@ -1,7 +1,7 @@
Title: MM: Das Geldspielgesetz ist ein Unsicherheitsgesetz
Lang: de

Liebe Medienschaffenden<br>
Liebe Medienschaffende,<br>

Immer wieder behaupten Akteure des Geldspielgesetzes, Netzzensur sei nötig um
Schweizer Recht auch im Internet durchzusetzen. Sie behaupten insbesondere,
Expand All @@ -19,16 +19,16 @@ Bundesrätin Frau Sommaruga hat die Netzzensur mit einem Zaun um ein Haus
verglichen, der die meisten Leute davon abhalte ein Grundstück zu betreten.
Das Bild ist trügerisch, denn im Internet ist die Sicht zwischen
BetrachterInnen und Haus kryptografisch abgesichert.
Dritte wie der Staat können keine Zäune im Bild erscheinen lassen.Wird das Bild gestört, erscheint bei BetrachterInnen bewusst nur eine generische
Fehlermeldung, um den - wie hier: staatlichen - StörerInnen keine
Dritte wie der Staat können keine Zäune im Bild erscheinen lassen. Wird das Bild gestört, erscheint bei BetrachterInnen bewusst nur eine generische
Fehlermeldung, um den &ndash; wie hier: staatlichen &ndash; StörerInnen keine
Angriffsfläche zu bieten. Netzzensur bedeutet, Sicherheitsfunktionen
anzugreifen. Das wiederum schadet sicherheitssensitiven Anwendungen wie der
elektronische Ausweis (SuisseID/SwissID), das elektronische Patientendossier
E-Banking - und auch E-Voting.
anzugreifen. Das wiederum schadet sicherheitssensitiven Anwendungen wie
dem elektronischem Ausweis (SuisseID/SwissID), dem elektronischen Patientendossier
E-Banking- und auch E-Voting.

## Netzzensur hält Spielsüchtige nicht auf

Spielsüchtige haben einen Drang zum Spielen: wir kennen das von Alkohol-,
Spielsüchtige haben einen Drang zum Spielen: Wir kennen das von Alkohol-,
Tabak- und Drogensüchtigen. Diese Menschen sind derart betroffen, dass sie den
Mehraufwand nicht scheuen, um an die Suchtmittel zu gelangen. Sie passen ihr
Verhalten an, um nicht aufzufallen, und nehmen gerne Umwege in Kauf. Ganz
Expand All @@ -48,7 +48,7 @@ können Webproxys oder der Tor-Browser genutzt werden, um Netzzensur zu umgehen

In der bereits veröffentlichen Verordnung (Entwurf) zum Geldspielgesetz steht,
dass die Schweiz Netzzensur nach dem «Stand der Technik» zu betreiben habe:
falls die Verwaltung also beschliesst, dass DNS-Zensur die Wirkung verfehlt,
Falls die Verwaltung also beschliesst, dass DNS-Zensur die Wirkung verfehlt,
und daher auch IP-Adressen zu sperren oder gar VPN- und Tor-Verbindungen zu
stören sind, erreichen wir in der Schweiz Zustände wie in China, Iran und
Saudi-Arabien. Es ist dann zwar nicht mehr so einfach für SpielerInnen und
Expand All @@ -73,15 +73,14 @@ dass in der Schweiz BürgerInnen zunehmend die Erfahrung machen werden, dass
sie auf gefälschte Seiten kommen. Ausländische Geldspielseiten, die mit
HTTPS geschützt sind, werden beim Zugriff zu einer Fehlermeldung führen:
klicken BürgerInnen diese Fehlermeldung nun einfach weg, hat das über längere Zeit
den Effekt, dass diese das auch bei anderen Diensten - wie-Banking und E-Voting - machen (vgl. dazu Intervention von Hernâni an einer Podiumsdiskussion in
den Effekt, dass diese das auch bei anderen Diensten &ndash; wie E-Banking und E-Voting &ndash; machen (vgl. dazu Intervention von Hernâni an einer Podiumsdiskussion in
Luzern, ab 1h7m45s: [https://youtu.be/k2qjt1nTVoU?t=1h7m45s](https://youtu.be/k2qjt1nTVoU?t=1h7m45s)). Die ohnehin bei IT-Themen schon verunsicherte
Bevölkerung soll nun also auch noch mit staatlichen Fälschungen im Internet
umgehen lernen.

Diese Entwicklung ist fatal: wenn sich BürgerInnen daran gewöhnen, dass in der
Diese Entwicklung ist fatal: Wenn sich BürgerInnen daran gewöhnen, dass in der
Schweiz Webseiten mit Fehlermeldungen quittiert werden, so wird es für Phisher
und (ausländische) Geheimdienste auch einfacher, bei anderen Webseiten -
namentlich beim E-Banking oder bei E-Voting - gefälschte Webseiten zu
und (ausländische) Geheimdienste auch einfacher, bei anderen Webseiten &ndash; namentlich beim E-Banking oder bei E-Voting &ndash; gefälschte Webseiten zu
betreiben. Erlaubt es ein Browser, werden einige BürgerInnen diese Fehlmeldung
wegklicken und sich auf gefälschte Webseiten begeben, so wie sie dies von
Geldspiel-Seiten her kennen. Der potenzielle gesellschaftlche und
Expand All @@ -91,26 +90,26 @@ Mehreinnahmen für den Schweizer Geldspielbereich.
## Ein NEIN zum Geldspielgesetz für ein besseres Gesetz ist nötig


Zusammengefasst: Netzzensur ist inneffektiv für den vorgesehen Zweck,
Zusammengefasst: Netzzensur ist ineffektiv für den vorgesehen Zweck,
ZockerInnen und Süchtige vom Zugang zu nicht-konzessionierten
Geldspielangeboten abzuhalten - dies gilt insofern nicht zu drakonischen
Massnahmen gegriffen wird, welche die Netzneutralität in der Schweiz
massiv verletzten wie dies in China, Iran oder Saudi-Arabien praktiziert wird.
Geldspielangeboten abzuhalten &ndash; ausser es wird zu drakonischen
Massnahmen gegriffen, welche die Netzneutralität in der Schweiz
so massiv verletzten wie dies in China, Iran oder Saudi-Arabien praktiziert wird.
Zudem schafft Netzzensur den fatalen Effekt, ernstzunehmende
Fehlermeldungen im Internet nicht ernstzunehmen und - bei Browsern die dies
zulassen - gefährliche Ausnahmen zuzulassen. Die GewinnerInnen dieser
Fehlermeldungen im Internet nicht ernstzunehmen und &ndash; bei Browsern die dies
zulassen &ndash; gefährliche Ausnahmen zuzulassen. Die GewinnerInnen dieser
Entwicklung, welche die Bestrebungen unterlaufen, das Internet sicherer zu
machen, sind - einmal mehr - Phisher, Geheimdienste und andere Kriminelle. Das
machen, sind &ndash; einmal mehr &ndash; Geheimdienste, Phisher und andere Kriminelle. Das
Geldspielgesetz entpuppt sich als Unsicherheitsgesetz.

Der CCC-CH fordert die Schweizer BürgerInnen entsprechend auf, das
Geldspielgesetz klar und deutlich abzulehnen, damit das Parlament rasch eine
neue Lösung findet. Dieses sowohl Spielschutz auf ausländischen Geldspielseiten
zulassen als auch das Schweizer Internet nicht in ein eigentliches Swissnet
neue Lösung findet. Diese neue Fassung soll sowohl Spielerschutz auf ausländischen Geldspielseiten
sicherstellen als auch das Schweizer Internet nicht in ein eigentliches Swissnet
verwandeln, das als staatlich gefälschtes Internet Schweizer Prägung grossen
Schaden für Zivilgesellschaft und Wirtschaft bringt, denn mit zunehmender
Eskalationsstufe, ausländische Inhalte - und später mit grosser Begehrlichkeit
weitere Inhalte - abzuschotten, wird der Kollateralschaden immer grösser.
Eskalationsstufe, ausländische Inhalte &ndash; und später mit grosser Begehrlichkeit
weitere Inhalte &ndash; abzuschotten, wird der Kollateralschaden immer grösser.

<hr>

Expand Down

0 comments on commit a538902

Please sign in to comment.